Interview mit der NNN

Rostock/Bargeshagen |
Derzeit ist es recht ruhig auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Admannshagen-Bargeshagen. Die Tore, hinter denen die Löschfahrzeuge stehen, sind meist geschlossen. Im Corona-Jahr 2020 sank die Zahl der Einsätze. „Das hat man ganz deutlich gemerkt“, sagte Wehrführer Torsten Reske. 15-mal mussten die Kameraden ausrücken, normalerweise sind es 20 bis 25 Einsätze pro Jahr.
Dadurch, dass vermehrt im Homeoffice gearbeitet würde, gebe es weniger Fehlalarme, die durch Rauchmelder ausgelöst werden. Und auch die Zahl der Verkehrsunfälle, zu denen sie gerufen werden, sei zurückgegangen. Durchaus ein positiver Nebeneffekt der Pandemie, so der 52-Jährige. Einsatzbereit sind er und die 41 Aktiven aber nach wie vor – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche.

 

Stiftung hilft, Projekte zu realisieren
Um die Kameraden wie die der Wehr Admannshagen-Bargeshagen bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, startet die Stiftung der Ostseesparkasse Rostock (Ospa) ab März die Aktion „Hilfe für Feuerwehrvereine“. „Der Ansatz ist, gemeinnützige Feuerwehrvereine zu fördern“, sagte Jana Mentz von der Ospa. Diese können sich bis 16. April mit ihren Projekten bewerben.
Dafür müsse lediglich das Vorhaben beschrieben werden, welche Zielgruppe erreicht werden soll und wann es starten soll, so Mentz. Dabei sei es egal, ob die Feuerwehren das Geld für Ausrüstung oder andere Dinge benötigen würden. „Auch die Wunschsumme und ein Kostenplan muss mit angegeben werden. Wir sind für alle Anträge offen“, sagte die Ansprechpartnerin für dieses Projekt.

Ein Ort, verstorbenen Kameraden zu gedenken
Hannes Reske, stellvertretender Jugendwart der Bargeshäger Wehr, wüsste genau, welches Projekt sie mit solch einer Finanzspritze umsetzen würden. „Wir planen, eine Gedenkstätte auf dem Gelände zu errichten, um verstorbene Kameraden besser in Ehren halten zu können“, sagte der 20-Jährige.
Gerade in den vergangenen Jahren hätten sie vermehrt Verluste hinnehmen müssen, darunter auch junge Kameraden. „Wir hätten dann eine Gedenkstätte, an der wir beispielsweise einen Kranz niederlegen können“, so Reske junior. Denn die Mitglieder der Feuerwehr seien laut dem 20-Jährigen „wie eine Familie“.

Selbst jetzt, da aufgrund von Corona keine gemeinsamen Trainingseinheiten, Sitzungen oder andere Zusammenkünfte möglich sind, halten die Kameraden privat Kontakt. Auch der Nachwuchs wird weiterhin eingebunden. „Sie bekommen jeden Freitag ein Rätselblatt zugeschickt“, sagte Hannes Reske. Auf diese Weise würden sie die Feuerwehr nicht vergessen und gleichzeitig auch noch Grundlagen lernen. Die Kinder seien mit Freude dabei, wisse er dank Rückmeldungen der Eltern.

Denn wie wichtig die Kinder- und Jugendarbeit ist, zeige sich beim Blick auf die aktiven Kameraden. „Mindestens zwei Drittel stammen aus der Jugendfeuerwehr“ und sind dabei geblieben, so der Wehrführer. Die Bargeshäger hätten eine „starke Jugendabteilung“. 39 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 17 Jahren sind in der Wehr aktiv.

Kinder zahlen bei uns keinen Beitrag“, sagte Torsten Reske. Auch die Ausrüstung werde kostenfrei gestellt sowie regelmäßig Ausflüge und Zeltlager veranstaltet. Die Kosten dafür trägt der Förderverein der Feuerwehr, sofern es über die Aufgaben der Gemeinde hinausgeht. Diese investiert aktuell hohe Summen in ihre Feuerwehr: Für 100.000 Euro soll ein Anbau errichtet werden und für rund 400.000 Euro gibt es ein neues Löschfahrzeug, so Torsten Reske.

Ins Leben gerufen wurde der Förderverein seinerzeit, um das traditionelle Erbseneintopf- und Eisbeinessen veranstalten zu können, was nur einen Teil der Veranstaltungen ausmacht, die die Bargeshäger Wehr regelmäßig in der Gemeinde ausrichtet. „Wir sind eine sehr aktive Feuerwehr“, sagte der 52-jährige Reske senior, und immer da, wenn sie gebraucht werden.

Quelle: Norddeutsche Neuste Nachrichten

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